Hat man sich an die Ost-Europäische Architektur und das Kyrillisch gewöhnt, verliebt man sich in dieses Land. Bulgarien ist landschaftlich unendlich vielseitig. Vom Schwarzen Meer mit Strand, dem flachen Mittelland bis hin zu den verschiedenen Gebirgszügen, haben sie die grösste Biodiversität von Europa. Weniger dicht besiedelt, gibt es hier Platz für Bären und Wölfe, spezielle Fledermäuse und unglaublich viele Bienen. Sie sehen ihren natürlichen Schatz noch nicht, wo die Frage aufkommt, was ist wirklicher Reichtum? Das Leben bestimmt für viele nicht einfach, sieht man auf der Strasse immer wieder Ross und Wagen. Doch die Menschen sind unglaublich herzlich, offen, fröhlich und hilfsbereit. Das Essen wohl einfach, jedoch fantastisch durch die vielen regionalen Produkte. Ich mag Bulgarien und würde es gerne in allen vier Jahreszeiten erleben.
25 Jan 2023Kategorie: Hugo
Das Bulgarische Wasser ist herrlich! Noch besser ist, dass sie es überall fassen und Brunnen entlang der Strassen aufgebaut haben. Im Süden noch mehr als hier. Wir beobachteten unzählige, wie sie mit dem Auto vorfahren und all ihre Kanister füllen. So taten wir es ihnen gleich und haben nun etwas Rhodopisches Wasser dabei.
Nicht immer so pompös, manchmal ist es auch nur ein Hahn, jedoch hat es immer eine Steinmauer.
Es gibt Rösti in den Rhodopen! Eine Spezialität von hier ist Rösti mit Siren, so nennen sie ihren Feta-ähnlichen Käse. Das ist eine fantastische Kombination! Und ich probierte eine andere Spezialität, von der sie mir mit Händen versichert haben, dass sie vegi ist. Schlussendlich erhielt ich einen Teller Polenta mit geriebenem Siren darüber. Auch gut. Michis Poulet war mit einer Bohnenkruste und es war das Beste, das er bis jetzt hatte. Patatnik ist mein neuer Favorit.
22 Jan 2023Aus der einen Schlucht raus, in die andere hinein. Noch enger, hielten wir in der Mitte der Schlucht und machten eine Wanderung entlang des Buynovska. Es war ein spannender Weg mit Brücken und steilen Kletterpartien und dann wieder über Steine direkt am Fluss entlang. Die Geländer hielten nicht immer wirklich gut und als wir in der Schlucht ankamen und sich vor uns eine Felswand auftat, an der Holztreppen und Brücken montiert waren, testeten wir es, doch kamen zu dem Entschluss, dass es einfach zu rutschig ist.
So machten wir kehrt und gingen die Wanderung auf der anderen Seite hoch und waren so dankbar, dass wir umgekehrt waren, denn hier hat ein Felssturz den Weg samt Brücke ins Tal gerissen. Wir hätten spätestens hier umdrehen müssen und die schlipfrige Treppe zurück. Da genoss ich die Aussicht ins Tal noch viel mehr.
Am engsten Punkt der Schlucht ist die Teufels Höhle. In die kann man hinein und sieht die riesige Halle. 42 Meter stürzt hier der Fluss hinab und in der Höhle überwintert zur Zeit die grösste Fledermauspopulation von Europa. Eine war sogar wach und wir konnten sie beim Fliegen beobachten. Der Fluss braucht 2 Stunden, bis er wieder sichtbar wird. Das Höhlensystem muss also riesig sein. Doch da die Forscher, welche 1970 aufbrachen um dies zu erforschen, nie mehr gefunden wurden, unterliess man jegliche weitere Untersuchungen.
Danach war vor uns die ultra steile Treppe mit 288 Treppen. Wir mussten uns richtig ans, für ich völlig überhöhte, Geländer klammern um nicht auszurutschen. Oben wieder rausgekommen schlängelte sich der Fluss durch den faszinierenden Marmor.
In einem kleinen Dorf sahen wir einen Markt und hielten an. Am Marktende sahen wir eine Klosteranlge. Da ich noch nie in einer orthodoxen Kirche war, stillten wir unseren Gwunder. Es war überwältigend. Es war alles bemalt in herrlichsten Farben.
Das traditionelle Geschirr gab es auf dem Markt. In der Serie super schön.
Zuhinterst im Trigrad Tal gibt es eine kleine Beiz. Hier gönnten wir uns ein Abendessen neben dem Holzofen. Das Vegi sein ist hier eine Herausforderung doch mit Händen und Füssen konnten wir ihr erklären, dass ich kein Fleisch esse und sie sagte voller Begeisterung: Misch Masch! Darauf liess ich mich ein, auch wenn der Name des Gerichts mich jetzt nicht sonderlich überzeugte. So erhielt ich einen Teller mit dem klassischen Gemüse hier: Pepperoni, Tomaten sowie Zwiebeln. Alles untereinander gemacht mit Käse. Schmeckte massiv besser als es hiess und aussah. Dazu gab es einen frischen Kohl-Karotten-Salat, der war fantastisch! Und Michi liebte seine Würstchen.
Wir hatten einen herrlichen Abend mit der Wirtin.
Die Rhodopen ist ein Gebirgszug, der zu 83% in Bulgarien und 17% in Griechenland liegt. Die Felsformationen sind sehr eindrücklich. Vor allem, wie sie die Strassen in diese Schluchten zogen. Es war ganz schön eng. Mit einem Auge suchte ich immer nach einem Platz, wo ich wenden kann und überlegte mir, wie weit ich im Notfall rückwärts fahren muss. Doch die Felsen zogen mich magisch an und ich konnte nicht aufhören, durch die Schlucht zu fahren. Ganz hinten öffnete sich dann das Tal.
An der linken Felswand entlang führt die Strasse.
Eigentlich muss ich dazu nicht viel sagen. Wir gönnten uns ein Abendessen und es sah aus wie ein Gemälde:
Tomatensalat mit grillierten Peperoni und Frischkäse oben drauf.
Und dann gab es für mich Geissenkäse mit warmen Himbeeren und Baumnüssen, dazu grilliertes Gemüse. Ein Gedicht!
(Michis Schnitzel mit Pommes war leider nicht so lecker.)
Nach einem wunderschönen Spaziergang entlang eines Fluss/Sees mit fantastischer Landschaft, wurden wir von der Polizei aufgehalten und mussten links ran fahren. Nervös liess ich das Fenster hinunter und fragte scheu, ob er Englisch spricht. Nein. Also habe ich einfach einmal alle Papier hingehalten. Er lächelte. Sein Kollege kam hinzu und konnte ein paar Brocken Englisch und forderte uns auf, hinten aufzumachen. Michi stieg aus und zeigte ihnen alles. Im Rückspiegel sah ich, wie sie beim Anblick der Skis lachen mussten und als wir weiter fuhren, sah ich sie kopfschüttelnd da stehen. Hugo ist doch gut getarnt.
19 Jan 2023