Kananaskis Country

Zwischen Golden und Calgary liegt Canmore. Südlich von Canmore, im Kananaskis Country, wurde The Revenant gedreht. Wer den Film gesehen hat, weiss wie umwerfend die Landschaft ist. Michi liebt diese Gegend. Und ich seit diesem Wochenende auch. Die Berge sind sehr beeindruckend hier. Viel Wald und doch eine fantastische Zeichnung der einzelnen Gesteinsschichten. Wir machten uns auf den Weg zum Mount Pegeon. Der Wanderweg war schneebedeckt, aber gut zum Laufen. Und die Aussicht war wunderschön. Wald, Wald, Wald und darüber die bepuderten Berge. Wir waren etwas spät dran und so war es schon dunkel, als wir auf dem Camping-Platz eintrafen. Um diese Jahreszeit ist nur noch ein Camping in der ganzen Region offen und auch der nur noch zur Hälfte. Kochen, Zeltaufbauen und Holzhacken, unsere Beschäftigung bevor wir in den Schlafsack schlüpften. Zum Glück hatten wir noch indische Reste, so war schnell gekocht. Und da der Boden gefroren war, erübrigten sich auch die Heringe. Wir konnten also gemütlich das Feuer und die Ruhe geniessen. Als wir dann im Schlafsack lagen, fragte mich Michi, ob ich irgendetwas duftendes im Zelt hätte. Naja, meine Socken vielleicht. Aber er war mehr darauf aus, mich auf die Bären aufmerksam zu machen und mir etwas Angst einzujagen. Ich schlief herrlich (die schlafen ohne hin schon, hab ich mir einfach ganz fest eingeredet). Und es kam auch kein Bär.

Kochen

Der Alltag hat uns wieder. Michi und ich vergammeln abends oft vor dem Computer, wogegen wir jetzt aktiv ankämpfen. So haben wir den Freitag als unseren gemeinsamen Koch-Abend erkoren. Wir probieren jede Woche ein neues vegetarisches Rezept aus und reisen kulinarisch einmal um die Welt. Gestartet sind wir in Indien mit einem Kürbis-Kartofel-Curry und Fladenbrot. Es war richtig lecker! Und in Kombination mit indischer Musik wurde es dann plötzlich ganz warm beim Essen. Miguela und Keylan kamen noch dazu. Und wir endeten trotzdem vor dem Bildschirm, aber wenigstens im Kino. Inferno. Ein richtig guter Film.

Women’s day

Heute war der Tag der Frauen, zumindest hier in Golden. Bei einem Spenden-Anlass von Frauen für Frauen im Civic Center wurden die Frauen gefeiert und für die Frauen-Projekte in der Stadt Gelder gesammelt. Elora, Julie und ich traffen uns mit weiteren Frauen von Eloras Arbeit bereits etwas vorab auf ein Glas Prosecco, um sich Ausgangs-Fertig zu machen. Dresscode: Festlich. Und es waren wirklich alle herausgeputzt. So sieht man in diesem Städtchen die Frauen sonst nie. Der Gabentisch nahm einen beträchtlichen Teil des Raums ein. Auf Listen konnte man für eine Gabe oder einem Gutschein eines Unternehmens von Golden mitbieten. Derjenige, der dann zu einem gewissen Zeitpunkt zu unterst auf der Liste stand, erhielt dann den Preis. Bei mir hats nicht gereicht. Die Bar war mir ohnehin lieber. Der ganze Erlös vom Abend geht an Projekte, welche Frauenunterstützen. Auf jedenfall war es ein sehr lustiger Frauen-Abend.

Toast

Ja, ich bin auch zurück im Land vom Toast. Aber in diesem halben Jahr haben sie ein neues Design erhalten. Und das enthalte ich euch nicht vor. Tolle Serie, bei dem ein Teil des Labels einen Blick aufs Brot zulässt.

Schnee

Endlich! Heute hat es unter meinen Schuhen das erste Mal geknirscht!

Hot Springs

Hot Springs habe ich mir ganz romantisch vorgestellt. So mit einer kleinen warmen Quelle, Dampf überall und keine Menschenseele weit und breit.
Leider nein. Nach dem wir ca. 160 km gefahren waren, sass da eine Herde Asiaten in dem Tümpel. Beide dachten, dass in der Nebensaison da nicht so viel Betrieb herrscht. Etwas enttäuscht, liefen wir eben erst um den See. Michi plantschte noch etwas mit seinen Würmern, meine Freunde aus dem Kühlschrank. Bis sie verfischt waren. Jetzt versuchten wir unser Glück erneut. Es waren weniger Leute da, aber die Romantik stieg nicht wirklich auf. Es war ganz schön kalt, so im Bikini und da pfiff ich auf die Romantik und alle Asiaten und setzte meinen Allerwertesten auch da hinein. Da wiederum, war super heiss! Es dauerte nicht lange und ein Platzregen ergoss sich über uns. All diese kalten Tropfen auf dem Gesicht, herrlich! Viele flüchteten, da die Kleidung nass wurde. Michi opferte seine Daunenjacke, schützte damit unsere Kleider und so genossen wir das Spektakel im heissen Wasser mit Schwefelgeruch.
Als auch wir genug hatten, waren die Kleider doch etwas nass und so liefen wir einfach so zum Auto zurück. Und hatten noch genug Wärme für ein Selfie. Zum Glück hortete Broccoli noch ein paar trockene Kleider. Und dann fuhren wir zurück. Oh Kanada …

Spaziergang

Immer noch kein Schnee. Ohjeminee. Da war es eben wieder an der Zeit für einen Spaziergang. Obwohl Michi mit den Wanderschuhen bestückt war, konnte ich mich nicht von meinen Nike Frees losreissen. War ein Fehler – zeigte sich dann bald. Irgendwo im nirgendwo stellten wir Broccoli ab und wollten etwas frische Luft schnappen. Wir suchten den Weg einem Bach entlang zur Flussmündung. Doch anstelle der Mündung landeten wir in einem Sumpfgebiet. Zu beginn übte ich mich im Weitsprung, so wie man das mal in der Schule gelernt hat, doch einmal flog ich nicht weit genug und hatte nasse Füsse. Von da an sah ich wohl aus «wie ein Storch im Schnittlauch» wie mein Papa das definieren würde. Auf jedenfall war es amüsant.

Kleiderschrank

In dieser Wohnung hat es auch eingebaute Kleiderschränke, jedoch nur mit einer Kleiderstange und ohne Ablagefläche. Da bin ich dann doch etwas aufgeschmissen. Nun habe ich aus Bananenumzugsschachteln einen Kleiderschrank gebaut, der seine Dienste ganz gut tut. Optisch hätte man ihn, rein theoretisch, etwas aufpeppen können. Aber wir lassen an dieser Stelle den Perfektionismus mal weg. Auf jedenfall haben die Dinge jetzt ein Plätzchen, was für die Orientierung in einem meist schwarzen Kleiderberg sehr dienlich ist.

Heizung

Seit Montag habe ich immer stärkere Nackenverspannungen. Inzwischen ist es soweit, dass der ganze obere Rücken verspannt ist und ich nicht mehr durchschlafen kann. Also habe ich mir Wärmepflaster besorgt. Die Verpackung verspricht vorne gross: Wärne für 16 Stunden. Und hinten im Kleingedruckten steht dann, dass man es nicht länger als 8 Stunden auf die direkten Haut kleben sollte. Was ist das wieder für eine tolle Marketingstrategie. Da es weder mit 8 noch mit 16 Stunden etwas verändert hat und auch die Tiger-Balm-Rückenmassage von Michi nichts geholfen hat, suchte ich nach einem anderen Ursprung. Und ich denke, ich hab ihn in der Heizung gefunden. Wir haben am Boden in jedem Raum ein Lüftungsgitter. Mein Bürotisch stand direkt neben einem solchen und hat mich täglich mit mal warmer, mal kalter Luft angeblasen. Nach dem ich den Tisch um 90 Grad gedreht hatte, der Elch mir nun links über die Schulter schaut, wirds langsam besser. Glücklicherweise sind meine Füsse Gebläse resisten. Und Yoga wird den Rest erledigen. Hoff ich zumindest.

Dusche

Unsere Dusche ist super. Einfach Hahn aufdrehen und heiss Wasser strömt über meinen Kopf. Herrlich. Nur die Regulierung ist nicht ganz so einfach. Erstens, geht der Warmwasserhahn nach links auf und der Kaltwasserhahn nach rechts. Da soll mal eine Logik dahinter sein. Ich studier stehts zu viel und denke immer, dass ich mit meinen seifigen Fingern einfach nicht stark genug bin, um das Wasser zum Laufen zu bringen. Naja bis ich merke, dass ich wieder einmal die falsche Richtung erwischt habe. Nun gut. Zweiten muss man für diese Dusche Feinmotorisch ziemlich begabt sein, denn das Kaltwasser wird in halben Millimetern reguliert. Nur ein klein bisschen zu viel und man erfriert. Oder das klein Bisschen geht auf die falsche Seite: Achtung Verbrennungsgefahr. Bis hierhin hat man sich das Desaster ja selber eingebrockt. Aber wehe es braucht sonst noch jemand Wasser im Haus, dann Du … Dann hast Dus nicht mehr in der Hand und fertig ist es mit gemütlich Duschen. Jetzt bist Du nur noch am Regulieren, Heiss – Warm – Verbrannt – Kalt – Handtuch.