Kathleen Lake

Heute Morgen fuhren wir als erstes zu Eva. Wir verpassten sie um ein Haar. Einmal im Monat fährt sie nach Whitehorse für den Grosseinkauf, das war heute. So schauten wir Beat kurz über die Schultern, er baut gerade ein Blockhaus. Dann zogen wir los und machten eine Wanderung zum St. Elias Lake. Voller Hoffnung nahm Michi sein Angelzeugs mit, doch der See war noch gefroren. Der Weg schlängelt sich einem Tal entlang, wäre perfekt zum Skitouren.
Ganz zu beginn lief Michis Trinkflasche aus, weshalb er dann wie ein Guide mit einem Fähnchen am Rucksack umher lief. Meine Jacke war voll durchnässt. Wir blieben noch eine Nacht am Kathleen Lake.

Herzchenwolke
Mit Herzchen Wolke
St. Elias Lake

St. Elias Lake

Kathleen Lake

Mit der Hoffung, morgen Eva zu sehen, fuhren wir bis nach Haines Junction. Zwischen durch hielten wir natürlich für einen Fischen-Stop. Wir übernachteten schlussendlich am wunderschönen Kathleen Lake. Beim Uferspatziergang fand ich einen Stein mit einer Einkerbung. Gut möglich, dass dies ein Teil eines Werkzeugs war.

Stein

Fischen

Spiegelung

Irgendwo vor Distruction Bay

In Tok füllten wir unsere Essenvorräte auf und machten uns auf den Weg zum «Top of the World Highway». Dabei kommt man an einer Ortschaft vorbei, die Chicken heisst. Da wollte ich unbedingt halten. Doch dann stand da bei der Abzweigung: Closed. Der Highway ist im Winter geschlossen doch laut Internet von Mai bis September auf. Wir fuhren zurück nach Tok um an Informationen zu gelangen. Tatsächlich, der Highway und der Zoll ist zu, kein Durchkommen. Die Enttäuschung war riesig. Michi hat sich besonders auf diesen Streckenabschnitt gefreut. Es ist noch kein Datum gesetzt, wann er öffnen sollte. So setzten wir uns in die Bibliothek und suchten nach anderen Möglichkeiten. Der Weg führt nun früher zurück nach Kanada, als gedacht. Aber in der Bibliothek fanden wir endlich neue Kassettli. Raspberry verfügt nur über Kassettli und wir haben bis jetzt die drei gleichen immer und immer wieder gehört, Rod Stewart, J.S. Bach und irgend eine Film-Musik. Die Drei Tenöre konnte ich einfach nicht hören. Jetzt haben wir Hörbücher von John Grisham und anderem. Endlich etwas Abwechslung im Ohr.
Der Kanadische Zoll war dann kein Problem, auch wenn es viele Fragen gab und es etwas unangenehm war, weil wir die Scheiben nicht herunter lassen können (Michi hat die Sicherung vom Innenlicht herausgenommen und die ist auch für die Scheiben zuständig). So stand ich da mit offener Tür und durfte aber nicht aussteigen. Lustiger Moment.
Und schon sind wir zurück in Kanada. Die Strassen sind wieder sauber und es gibt überall Mülleimer. Der Unterschied ist frappant.

Fischen

Tok

Gestern habe ich mich in windeseile am Strassenrand von meinen Skiklamotten befreit, da es in Valdez schon richtig warm ist. Dabei habe ich meinen Ohrring verloren. Als wir heute Morgen an diesem Platz vorbei fuhren, hielten wir noch kurz. Er lag jedoch nicht da. Aber die Polizei hielt und fragte uns, was wir suchen und was wir machen und ob wir die Zeit hier genossen hätten. Die haben Touristen in der Nebensaison genau unter Kontrolle. War aber sehr sympathisch.
Auf dem Thompson Pass ging es auf zum Couloir. Es war alles noch gefroren und so war der Aufstieg eine richtige Herausforderung, ohne Harscheisen. Michi hat versucht, mir einen guten Weg zu trampeln und dabei geschah es: Seine Bindung brach. Kein Weiterkommen. Wir mussten im Steilhang die Skis abziehen und herunterlaufen zu einer Stelle, wo wir die Felle abziehen konnten. Mit Bandagen-Kleber aus der Notapotheke und einem Skigummi befestigten wir die Bindung so, dass Michi wenigstens einigermassen noch herunterfahren konnte und nicht alles laufen musste.
Die Saison ist nun definitiv gelaufen. Wir trockneten unsere Sachen und machten uns auf den Weg. Good Bye Valdez!
Auf dem Weg nach Tok sahen wir ein Stackelschwein und Moose.

Valdez

Gebrochene Bindung

Regenbogen

Stachelschwein

Valdez

Es war die richtige Entscheidung. Stahlblauer Himmel begrüsste uns beim öffnen der Schiebetür. Und es war wieder schön kalt.
Da gab es dieses eine Couloir, das noch zu erkunden war. Die Aufstiegsrute war die selbe wie bei der aller ersten Tour direkt vom Thompson Pass weg. Nur etwas weiter hinter dem nächsten Gipfel ins Couloir rein. Wir liefen um 7 Uhr los. Viel zu früh, mussten wir oben feststellen. Es war noch alles gefroren. Der Aufstieg nicht ganz einfach und die Abfahrt nur teilweise sulzig. Aber Spass hat es trotzdem gemacht. Unten angekommen stöppelte Michi zurück zum Auto. Peter, welchen wir bereits täglich angetroffen haben, hat ihn aufgegabelt und zum Auto gebracht. Und danach hat er uns das Kitten beigebracht. Er fährt mit einem riesigen Drachen den Berg hinauf. Bei uns blieb es heute bei der Bodenübung, aber das war richtig toll und bestimmt die nächste Herausforderung, die ich auf Skis gerne probieren möchte. Und da waren immer nich so viele Hänge mit Schnee… Um das Wetter zu checken fuhren wir nach Valdez und assen noch einmal Pizza, dieses mal unter freiem Himmel, direkt am Meer mit Bergen und in Gesellschaft eines Weisskopf Adlers. Bei diesen langen Tagen ist es schwierig die Zeit zu sagen. So ist es um 20.30 noch so hell, dass es für mich vielleicht 17 oder so ist.
Stahlblauer Himmel auch für Morgen. Ich weiss ja nicht, ob wir jemals wieder von hier wegkommen.

Earn your Turns

Thompson Pass

Kitten

Pizza mit Aussicht

Valdez Harbour by Night

Thompson Pass

Saison Ende. Heute soll die letzte Skitour sein. Gestern gab es noch etwas Powder und so liefern wir los. Die Ruhe, die frische Luft und die Aussicht, welche wir von unserer Aufstiegsroute dem Grat entlang genossen, war einfach herrlich. Nach einem viertel der Route änderte sich dies jedoch abrupt. Ein Snowmobile fuhr im Tal entlang auf den Berg. Genau auf die Spitze, die wir anpeilten. Und kurz darauf folgte ein zweites. Darauf hin kam ein Snowboarder, dann ein zweiter und dann die Snowmobiles hinterher. So ging das für den Rest vom Tag. Ich konnte es nicht glauben. Genervt trampte ich Michi hinterher. Das ganze Naturerlebnis war dahin und dann ruinierten sie auch noch die schönsten Hänge. Ich war mehr eifersüchtig als geärgert. Doch als wir den Gipfel erreichten konnte ich es nicht fassen, die Aussicht war einfach atemberaubend. Es war der vierte Gipfel am Thompson Pass, aber von diesem Winkle sahen die Berge noch fantastisch er aus.
Nach dem wir alles getrocknet hatten, fuhren wir los. Nach ein paar Meilen konnte ich aber mein Unwohlsein nicht mehr verbergen. Wir kehrten um. Es war noch zu viel Schnee da, um jetzt schon zu gehen.
Wir verbachten eine weitere Nacht auf dem Pass und Michi weckte mich mitten drin. Ich dachte schon, es seine Nordlichter. Es war auch ein Licht, aber der Vollmond zwischen den Bergen und mit Wolken umhüllt.

Thompson Pass

Thompson Pass

Valdez

Immer noch schlecht Wetter. Die Nacht verbrachten wir im Hafen, da war immer was los. Spannend! Aber am Morgen waren die Berge immer noch Wolken verhangen und es nieselte. Keine Skitour heute. Wir brauchten ein Alternativprogramm, denn morgen soll es wieder schön sein. Für Michi hiess das Fischen und für mich Bibliothek und arbeiten. Erst einmal brauchten wir aber einen Tipp, wo es jetzt Fische hat. In einem kleinen, sehr zugestellten Laden hingen von überall her Fischzubehör. In allen Farben und grössen gabs da Köder. Eine faszinierende Welt und die beiden Herren hinter dem Tresen so richtig eingesessene Fischer aus Leidenschaft. Sie halfen Michi zu allen Utensilien und Geheimtipps und abzottelte er. Es regnete den ganzen Tag und so machte ich mich nicht auf, um Michi zu besuchen. Irgendwann im Nachmittag kam er zurück, mit Bagles – nicht mit Fisch. Ich war dankbar dafür. Nach einem intensiven Tag in der Bibliothek entschieden wir uns für Pizza, welche sie uns direkt im Laden aufgebacken haben. Und assen sie an Michis Angelplatz. Die Polizei von Valdez winkt uns auch schon.

Pizza

Valdez Harbor

Das B&B haben wir ausgiebig genossen und dann haben wir einen Frühlingsputz im Raspberry gemacht. Alles einmal raus, geputzt, sortiert und wieder aufgeräumt zurück. Michi hat die Arbeit gerne mir überlassen und hat dafür unsere Bücher in der Bibliothek ausgetauscht. Hier kann man ein altes bringen und ein andere mitnehmen. Tolle Sache. Das Wetter ist immer noch unstetig, doch für meinen Frühlingsputz hatte ich ein Trockenfenster erwischt. Jedoch dann nicht für unseren Spaziergang ans Meer. Aber war nicht schlimm. Haben dafür eine Bären-Mama mit zwei kleinen gesehen. Ein Feldstecher wäre toll gewesen… Die Meeresluft hat uns so hungrig gemacht, dass wir Burger bruzelten. Die Vegi-Abteilung in diesem Essensladen ist seeehr klein und im hintersten Eck versteckt. Hier gibt es definitiv nur eine ganz kleine Anzahl Gemüseliebhaber. Daher gab es für mich kein Burger, denn es gab nur eine Wurst oder Tofu zur Auswahl. Also gabs einen Wurst-Vegi-Burger für mich und für Michi einen richtig saftigen Burger mit Meeressicht. Zur Verdauung brauchten wir einen Spaziergang und Michi nahm mich auf jeden Steg am Hafen mit und erzählte mir was von Booten. Das ist nicht so meine Welt aber ich war einfach begeistert von dem super klaren Hafenwasser. So etwas habe ich noch nie gesehen. Bin aber auch nicht so oft in einem Hafen. Man konnte jeden Schiffsbug im türkisfarbenen Wasser sehen!

Glacier Lake Valdez

Bay Valdez

Burger mit Aussicht

B&B Valdez

Die Wetterprognose war richtig, heute gabs Regen. Wir hatten gehofft, am Morgen noch eine Tour zu machen, aber die Sicht war zu schlecht. So fuhren wir nach Valdez und genossen einen Tag im Städtchen und entschieden uns für ein warmes B&B. Wir haben morgen bereits Halbzeit unserer Reise. So schnell geht das… Die Tage fliegen nur so davon. Auf dieser Reise ist der Weg ja das Ziel, aber Valdez war immer unser Fixpunkt. Das B&B ist super. Hat nur 4 Zimmer und keine weiteren Gäste. House on the Rocks. Super freundlich und toll eingerichtet. Wir sind im Caribou Zimmer untergebracht. Das fliessende Wasser, der viele Platz und das grosse Bett schätzen wir gerade sehr.

Zimmer

Valdez
Valdez kreigt so viel Schnee, dass sie die Hydranten mit Tafeln markieren.

Thompson Pass II

Eine herrliche Nacht auf dem Thompson Pass. Es ist so eindrücklich. Um Mitternacht kann man immer noch alle Umrisse wahrnehmen und diese Nacht hörten wir eine Eule.
Am Morgen wollten wir früh aufstehen. Machten wir eigentlich auch, trödelten aber so lange umher, dass es dann doch 10 wurde. Frühlingsskitouren ist hier ganz was anderes, da ist 10 immer noch ok, um loszugehen. Wir entschieden uns für einen Südhang und hatten auf dem Gipfel eine wunderbare Sicht auf den Gletscher und das perfekte Sulzhängli für unsere Abfahrt. Schon eigenartig, wenn man mit Moskitos und Schmetterlingen Skitouren geht.
Und dann wurde es Michi schlecht. Einen ordentlichen Nachmittagsschlaf regelte sein Unwohlsein. Wir vergessen oft, genug zu trinken. So genossen wir einen gemütlichen Abend auf dem Pass mit unserer Wasserflasche.

Thompson Pass